Ein Projekt ADNA e.V., für Frauen und Mädchen, gefördert durch „Aktion Mensch“ FGM, eine Abkürzung, die vielen nichts sagt und nur Wenige kennen. Doch hinter diesen drei Buchstaben steckt eine zutiefst frauenfeindliche und schmerzhafte
Praxis. Eine Praxis, die noch heute stark tabuisiert wird, aber von der über 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit betroffen sind.
Es geht um die weibliche Genitalverstümmelung, Female Genital Mutilation in Englisch, kurz „FGM“. Bei der weiblichen Beschneidung werden teilweise oder vollständig die äußeren weiblichen Genitalien entfernt, meist unter unhygienischen Bedingungen, immer ohne Hinzunahme von Narkose, nie von medizinischen Fachpersonal durchgeführt und in den allermeisten Fällen ohne medizinische
Begründung. Sie ist irreversible und ruft schwere psychische, physische und soziale Folgen hervor. Sie kann sogar zum Tod führen.
Die weibliche Genitalverstümmelung wird trotz seiner weltweiten Anerkennung als Menschenrechtsverletzung in mehr als 30 Ländern praktiziert. Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) sind jedes Jahr rund drei Millionen Mädchen in Gefahr und Opfer der geschlechtsbasierten Praxis der Genitalverstümmelung zu werden. Meistens betroffen sind Mädchen zwischen vier und 14 Jahre alt. Diese Praxis finden wir primär in afrikanischen Ländern, gibt es sie aber auch in asiatischen Ländern, in dem Mittleren Osten, in Lateinamerika und im Zuge von Migration auch Fälle in Europa. Allein in Deutschland, so schätzt man,
dass es gebe, über 100.000 betroffene Mädchen und Frauen gebe und ca. 600.000 im ganzen Europa.
Das Thema geht uns daher allen an! Die Gründe für die Praxis sind genauso vielschichtig und komplex wie auch alt.
Während dessen, dass einige Befürworter sich auf soziale Normen und Traditionen stützen, argumentieren andere mit religiösen bis hin zu ästhetischen Vorstellungen von Schönheit und Reinheit von Frauen. Welche Gründe auch angegeben werden, der gesellschaftliche Druck und die finanzielle Stellung der Frauen, die die FGM durchführen und genießen, sollten nicht unbeachtet bleiben.
Mit dem Projekt „Wüstenblume“ wollen wir als Team von ADNA e.V., das Tabu der weiblichen Genitalverstümmelung brechen, aufklären, beraten und für Frauen und Mädchen Hilfe leisten, die die Beschneidung überlebt haben und diejenigen schützen, die von der Genitalverstümmelung bedroht sind. Die Verfolgung der Täter sollte auch betrachtet werden. Denn eins sollte allen klar
sein: die „Female Genital Mutilation“, also die weibliche Beschneidung, ist eine Kriminalität und folglich eine Straftat! Selbst wenn diese in den meisten Fällen im Ausland durchgeführt wird, kann sie sogar in Deutschland verfolgt werden.Die gesundheitlichen Folgen für sind verheerend. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es aber kaum Gynäkolog*innen, Psycholog*innen und Berater*innen, die den betroffenen Frauen und Mädchen helfen können. Spezialisierte Praxen für die Rekonstruktion von Opfern sind nicht vorhanden.
Millionen von Frauen und Mädchen leiden viel während und nach der schmerzenshaften qualvollen Beschneidung. Als Folgen haben sie beispielsweise starken Blutverlust, Schwierigkeiten beim Urinieren, Unfruchtbarkeit in vielen Fällen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Einschränkung des sexuellen Empfindens.
Außerdem ist das Risiko für Fehlgeburten und Komplikationen bei der Geburt sehr hoch Die Scham und das Tabu über das Thema zu sprechen, stellen dauerhaft eine große psychische Belastung der Betroffenen dar Angelehnt und inspiriert von der Autobiografie des somalischen Topmodels und Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie haben wir das Projekt „Wüstenblume“ ins Leben gerufen. Wir von ADNA e.V. sehen es als unsere Pflicht an, als Stütze in der migrantischen Gemeinde afrikanischer Herkunft die „Wüstenblume“ zu sein, an
der sich Mädchen und Frauen vertrauensvoll, beschützend und respektvoll wenden können